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Unterammergau Ua 157
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Der Pfaffenwinkel, jene Gegend zwischen Lech und Loisach, ist weithin bekannt für seine zahlreichen
prachtvollen Kirchen und Klöster. Kaum jemand weiß noch, dass dieser Landstrich zwischen 1943 und 1945
heftig umkämpft war.
Mit den großen Seen im Norden und den Alpen, insbesondere der markanten Zugspitze, im Süden stellte
die Region eine auch aus großer Höhe noch deutlich sichtbare Landmarke dar. Die wurde von den alliierten
Bomberströmen häufig als Orientierungs- und Sammelpunkt genutzt, bevor sie in den Endanflug auf die
Industriezentren im Süden des Reiches wie München, Augsburg oder Innsbruck einkurvten.
Darauf stellten sich natürlich auch die deutschen Verteidiger ein, und so tobten hier einige der erbittertsten
Luftschlachten des Krieges, während denen Flugzeuge haufenweise vom Himmel fielen - sehr zur Freude der
lokalen Schrotthändler.
Diese hatten vom RLM die Konzession erhalten, die Wracks der abgestürzten oder notgelandeten Flugzeuge zu
bergen und der (Wieder-)Verwertung für die Rüstungsindustrie zuzuführen, wofür sie fürstlich
entlohnt wurden.
Einer dieser Schrotthändler war die Metallverwertung Unterammergau KG. Deren Inhaber, Wolfgang Otto Ludwig
Pertinger, sah allerdings im Sommer 1944 keine Befriedigung mehr darin, Flugzeugteile einfach nur beim nächsten
Hochofen abzuliefern. Nach langwierigen Verhandlungen mit dem RLM erhielt er die Genehmigung, aus noch brauchbaren
Teilen selbst wieder neue Flugzeuge zusammen zu bauen. Dies auch mit dem Zweck der Vermeidung von Transportwegen.
Durch die ständig zunehmenden Tieffliegerangriffe war mittlerweile fast jeder Transport auf den Straßen
oder Bahnlinien des Reichs gefährdet.
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Das Kraftpaket aus der Nähe
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Nachdem man einige Erfahrung beim Zusammensetzen von Bf 109 gesammelt hatte, ging Pertinger den nächsten Schritt
an: Aus bewährten Einzelkomponenten verschiedener Flugzeuge sollte ein neues, leistungsfähiges Jagdflugzeug
entstehen. Der kompakte Rumpf der Bf 109 wurde dazu mit den aerodynamisch günstigen Laminarflügeln der
P-51 Mustang und dem kraftvollen Antrieb der P-47 Thunderbolt kombiniert. Ingenieurtechnische Unterstützung
erhielt er dabei durch die im benachbarten Oberammergau angesiedelte Entwicklungsabteilung von Messerschmitt. Vom RLM
wurde dafür die Typenbezeichnung Unterammergau Ua 157 vergeben. Diese setzte sich ganz offensichtlich aus
den signifikanten Ziffern der unterschiedlichen Ausgangsmuster zusammen (109, 51, 47).
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Letzte Vorbereitungen vor dem Erstflug
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Das Result der Arbeiten stand schließlich am 1.4.45 zum Erstflug bereit. Leider waren davon die umliegenden
Jagdverbände nicht informiert. Südlich von München sichtete eine Kette Me 262 des JV 44 unter sich ein
einsames Flugzeug, das anhand der Tragflächengeometrie eindeutig als amerikanisch identifiziert wurde, und ging
zum Angriff über. Beim Versuch, der drohenden Gefahr auszuweichen, und sich gleichzeitig durch Abschuss von
Leuchtraketen als Freund zu erkennen zu geben, verlor der Pilot schließlich die Kontrolle über die mit
hoher Geschwindigkeit fliegende Ua 157.
So gingen die von Pertinger vor dem Einschmelzen bewahrten Teile letztlich doch diesen Weg, als sie buchstäblich
vor die Füße eines Konkurrenzunternehmes fielen, den Hachinger Hochofenbetrieben Hinterwalder (HHH).
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Übrigens: Heute ist der 1.April, auch wenn Ihr Kalender ein anderes Datum zeigt!
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